- Start: Zwingenberg im Odenwald, Bahnhof
- Länge: 13,8km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Pünktlich bringt mich die Bahn zur ältesten Satdt an der Bergstrasse: Zwingenberg. Von hier aus folge ich dem Zuweg des ‚Nibelungensteig’s zur Altstadt. Bald erreiche ich das Rathaus im ehemaligen Schlösschen. Man nimmt an das die Burg im Jahre 1520 neu erbaut wurde. Jedoch die erste Erwähnung findet man erst im Jahre 1603 als die Burg verkauft. Seit 1968 ist das ehemalige Schlösschen im Besitz der Stadt und man hat das Rathaus hier untergebracht (Wikipedia).
Enge Gässchen führen durch die Altstadt von Zwingenberg. Laut zwingenberg.de weiss man nicht die Zeit oder durch wen der die Stadt erbaut wurde. Man nimmt an das die Lage zwischen Berghang und Sumpf strategisch günstig war um den gesamten Verkehr zu überwachen. Zur Not konnte man die Reisenden in „die Zwinge“ nehmen, eben das spätere Zwingenberg.
Eine Tafel an einem Haus in der Altstadt fragt was man vor seinem Tod noch machen möchte. Im kleinen Eimerchen findet man Kreide und, wie man sieht, wird eifrig gebrauch von ihr gemacht. Die Frage stimmt mich nachdenklich. Es geht weiter entlang der noch sichtbaren Stadtmauer zum Marktplatz. Im Moment bin alleine hier unterwegs, jedoch ich kann mir vorstellen das es später sehr belebt sein wird.
Am Marktplatz steht auch das ‚Alte Rathaus‘ aus dem Jahre 1838.
Ein älterer Herr fragt nach meinem Ziel. Wenn ich antworte das ich zum Melibokus gehen möchte, zeigt er mir einen Weg zurück durch die Stadt oder aussen herum durch ein Wäldchen und Weinberge. Ich wähle den Weg aussen um die Stadt herum.
Dann gehts zurück in den Ort hinein und zum Startpunkt des Nibelungensteiges.
Der 125 Kilometer lange Weitwanderweg wird vom Odenwaldklub betreut. 2008 erhielt der Steig die Auszeichnung „Qualitätsweg Wanderbares Dutschland“ ( wikipedia). Mehr Info und die Etappen findet man auf nibelungensteig.de. Von nun an geht’s bergauf.
Bald öffnet sich der Wald und die Aussicht geht weit ins Land hinein. Immer wieder laden Bänke zur Rast ein und erleichtern so den stetigen Anstieg.
Links und rechts vom Weg liegen die Weinberge von Zwingenberg. Eine Info-Tafel erklärt das die Weinlage ‚zwingenberg-Alte Burg‘ eine der Besten ist. Die Steillage und der Granitwitterungsboden begünstigen einen fruchtigen Weingeschmack. Der Name ‚Alte Burg‘ geht zurück auf das 13. Jahrhundert ‚Hinder der alten Borge‘.
Die Luciberg Hütte liegt am ‚Nibelungensteig‘ und eine Info-Tafel erzählt von den rauschenden Festen der Burgunder wie beschrieben im ‚Nibelungenlied‘. Das nahe gelegene Schloss Auerbach veranstalted Ritterspiele und Festmahle die an diese vergangene Zeit erinnern.
Nach einer kurzen Strecke auf breitem Weg biegt der Wanderweg nach links auf ein schmalen Pfad ab. Ein Schild erinnert daran das Mountainbiker und Wanderer gegenseitige Rücksicht nehmen sollen.
Auf diesem Teil der Strecke sind festes Schuhwerk und Trittsicherheit gefragt.
Hier verläuft der ‚Alemannenweg‘ zusammen mit dem Nibelungensteig. Der Alemannenweg ist ein 144 Kilometer langer Rundweg der in Erbach und Michelstadt im Odenwald beginnt und endet. Diese Strecke ist als Qualitätswanderweg ‚wanderberes Deutschland‘ ausgezeichnet (alemannenweg.de).
Stetig geht es bergauf und bald werde ich auf dem ankommen.
Der Melibokus ist mit 517 Meter ü. NN die höchste Erhebung an der Bergstrasse Info-Tafel).
Der Funkturm erscheint über den Bäumen. Früher hat er militärischen Zwecken gedient doch heute wird er für den Mobilfunk genutzt.
Der alte Melibokusturm wurde 1772 erbaut und 1945 vor dem Anrücken der Alliierten gesprengt. 1966 wurde der heutige 22 Meter hohe Aussichtsturm errichtet (Wikipedia).
Nachdem ich meinen Eintritt von 1 Euro bezahlt habe ersteige ich den Turm. Die rundum Aussicht reicht bis nach Rheinhessen, Soonwald, Hunsrück und Taunus.
Nach einer kurzen Pause mache ich mich auf den Weg zum Schloss Alsberg. Breite geteerte Wege führen den Berg hinunter. Auf dem Weg ins Tal kommen mir viele Radfahrer die noch zum Gipfel wollen entgegen.
Hier verlasse ich den Nibelungensteig und folge verschiedenen lokalen Wanderwegen durch den Wald.
Gemütlich schlendere ich den Berg hinunter und geniesse die frische Luft und den Schatten der Bäume.
Dann erscheint der Bergfried von Schloss Alsbach über den Baumwipfeln. Dieses Schloss ist ein beliebtes Ausflugsziel und die Parkplätze rund um das Schloss sind gut belegt.
… da erscheint ein Geist aus der Vergangenheit in dem Bäumen links neben dem Tor.
Die Burg Bickenbach, so hiess Schloss Alsbach, wurde um 1235 von den Herren von Bickenbach erbaut. Die Burg wurde bis 1664 bewohnt und wurde danach dem Verfall überlassen. Seit 1997 kümmert sich ein Verein um die Ruine um diese instandzu halten. Zudem hat man vielfältige kulturelle Angebote für die Besucher zusammen gestellt (schloss-alsbach.de).
Die Burgschänke ist geöffnet und man kann Kaffee, Kuchen und verschiedene Gerichte erstehen.
An verschiedenen Ecken der Burgmauer sind Kräuterbeete angelegt.
Ein Pranger vor den Sitzplätzen der Besucher erinnert an düstere Zeiten.
Die Herren des Schlosses konnten weit ins Land schauen und ihre Besitztümer begutachten.
…hier gehts über die Brücke zum Eingang des Bergfriedes.
Oben auf dem Bergfried angekommen geniesst man die Weitsicht und hat einen guten Überblick über den Innenhof.
Blick auf das Doppeltor, die Brücke und den ehemaligen Wassergraben.
Nach einer längeren Pause geht’s weiter und zurück nach Zwingenberg.
Über bequeme Wanderwege gelangt man zu den ersten Häusern von Zwingenberg.
Die Strecke geht am Ortseingang vorbei und biegt dann links ab zur Weinlage ‚Alsbacher Schöntal‘
Der letzte Teil der Strecke führt durch den Ort direkt zum Bahnhof.
… zurück am Bahnhof – als ich den Bahnsteig erreiche kommt auch schon der Zug nach Frankfurt eingefahren. Keine Zeit mehr für Bilder, nur noch schnell in den Zug einsteigen und es geht zurück nach Hause.