- Start: Koblenz, Hauptbahnhof
- Länge: 12,7km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Pünktlich komme ich in Koblenz am Hauptbahnhof an. Gegenüber steht Fort Konstantin im strahlenden Sonnenschein. Das Fort liegt auf einem Bergsporn auf der Hunsrücker Seite. Vermutlich wurde es im 9. Jahrhundert erbaut und zuletzt stand ein Kloster dort. Einen Besuch der Festung hebe ich mir für eine spätere Wanderung auf.
Die heutige Wanderung beginnt vorm Bahnhofsgebäude. An den Bahngleisen entlang gehe ich bis zur Rizzastrasse. An der Ecke steht ein Pestkreuz von 1669 zur Erinnerung an die Pestepidemie 1667/68. Damals hatten die Menschen nicht die medizinische Hilfe die uns heute zur Seite steht. Nach der Unterführung geht die Strecke am Brüderhaus vorbei. 1899 wurde der Grundstein für das Klinikum gelegt. Heute gibt es hier eine renommierte Stroke Klinik.
Am St. Barbara Haus, ein Seniorenheim, geht es vorbei in Richtung Hauptfriedhof.
Der Hauptfriedhof gehört zum Unesco-Welterbe und liegt an der Route der Welterbe-Gärten. Der Friedhof wurde 1820 eingeweiht und gilt durch seine Terassenanlagen und die alten Baumbestände zugleich als Landschaftspark.
Der Mammutbaum wurde 285 vor Chr. ‚gepflanzt‘ und stürtzte 1945 ausserhalb des Sequoia National Parks um. Der Stammdurchmesser soll mit der mittlerweile verwitterten Rinde 6 Meter gewesen sein und man hat 2250 Jahresringe gezählt. Anlässlich der 2000 Jahr Feier wurde diese Baumscheibe als Geburtstagsgeschenk nach Koblenz geschickt.
Immer wieder sieht man Denkmäler. Dies ist das Hochkreuz des Deutschen Ostens.
Bänke und ruhige Rastplätze stehen bereit um den Besuchern eine Gedenkpause ermöglichen.
Die Wege schlängeln sich den Berg hinauf.
Von hier oben kann man weit über die Stadt Koblenz hinaus sehen. Im Hang steht die Batterie Hübeling Festungswerk. Erbaut 1828/30 dient die Festung heute als Ehrenhalle für die Toten der Stadt aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die Tür zur Festung ist offen und man kann die Anlage und die Gedenkstätte besuchen. An den Wänden sind die Namen und das Todesdatum der Soldaten eingraviert.
Das Gräberfeld vor der Festung.
Die Trauerhalle in der Morgensonne. Hier verlasse ich den Friedhof und folge der Strasse an der Festungsmauer entlang bis zum Löwentor.
Die Feste Alexander war Teil der grössten Festungsanlage die in Koblenz beginnend 1817 gebaut wurde. Die Batterie Hüberling, die ich eben im Hauptfriedhof besuchte, lag auch im Gebiet der 25 ha umfassenden Anlage (romantischer-rhein.de).
Die Strasse ist auf einer kurzen Strecke wegen Bauarbeiten nicht begehbar und somit gehe ich am Spielplatz und der Kirche St. Beatus vorbei um wieder zum Bürgersteig zu gelangen.
Die Strassen im Wohngebiet sind leer und wirken verlassen.
Dieses Schild zeigt einige Gründe warum man den Hasenpfad meiden sollte. Der Weg geht auf einer unendlich langen Treppe den Berg hinunter.
Nach einer Weile führt ein Pfad in den Wald hinein. Der Plan ist später einen schmalen serpentinen Pfad den Berg hinunter zur Strasse B9 / B327 zu nehmen. Jedoch der Pfad der auf der Karte eingezeichnet ist, ist völlig zugewachsen und ich laufe zurück zur Bank.
Von dort aus folge ich dem breiten Waldweg den Berg hinunter zurück zur Treppe. Zuerst mache ich eine Pause und geniesse die Aussicht von der Bank aus auf die Stadt .
Die Treppe mündet in einen breiten Radweg der an der sehr befahrenen B9 entlang läuft. Die Strecke folgt nun dem Radweg bis zur Unterführung der Brücken in Oberwerth.
Hier unter den Brücken wechsele ich die Richtung und laufe wieder stadteinwärts. Eine weitere Unterführung geht unter den Bahngleisen hindurch und man kommt an der Rheinlache an.
Es scheint das sich alle Spaziergänger verabredet haben am Rhein entlang zu flanieren. Auf den Wegen der 3,5 km langen Kaiserin Augusta Anlage ist richtig viel los.
Das Denkmal der Kaiserin Augusta ist durch die Bäume hindurch zu sehen.1856/61 wurden die Grünanlagen von Augusta von Sachsen-Weimar Eisenach, Frau des Kaiser Wilhelm I, gestaltet (romantischer-Rhein.de).
Auf der gegenüberliegenden Rheinseite geniesst Pfaffendorf die Sonne.
Weiter geht’s am Rhein entlang. Das Kurfürstliche Schloss habe ich bei meinem letzten Koblenzbesuch besichtigt und es ist heute nicht auf der Agenda.
Das Konrad-Adenauer-Ufer ist weniger besucht als erwartet. Alle Buden sind wegen Corona geschlossen und auch die Rheinschiffahrt macht eine Pause.
Das Regierungsgebäude steht imposant am Rheinufer.
Die Seilbahn ist auch geschlossen. Kein Wunder das kaum Touristen hier unterwegs sind.
Die Grösse des Kaiser Wilhelm Denkmals wird mir erst jetzt so richtig bewusst. Sonst ist dieser Platz so voll mit Besuchern das man das Denkmal aus den Augen verliert.
Ich nutze die Gelegenheit und steige die Treppen bis zu den Plattformen hinauf.
Dort wo Rhein und Mosel zusammen fliessen ist das Deutsche Eck mit dem Kaiser Wilhelm Denkmal. Das erste Reiterstandbild wurde 1897 eingeweiht. !945 wurde es durch amerikanische Granaten zerstört. 1953 wurde der Sockel für die deutsche Wiedervereinigung mit Tafeln der deutschen Provinzen geschmückt. 1993 wurde ein neues Standbild des Kaisers von privaten Spendern finanziert und auf dem Sockel aufgestellt (deutsche-denkmaeler,de).
Das gelbe und rote Gebäude scheinen durch Torbogen miteinander verbunden zu sein. Mittendrin sitzt ein nachdenklicher Mann der seine Beine baumeln lässt.
Ein paar Häuser weiter sitzt eine Frau im Badeanzug auf der Mauer.
Bei der Alten Burg folge ich der Strasse zurück in die Altstadt. Die Alte Burg ist ein geschütztes Denkmal aus dem 13. Jahrhundert und ist Teil des Unesco-Welterbes. Ursprünglich war die Burg von einem breiten Wassergraben und einer Ringmauer umgeben (mosel-reiseführer.de).
Die Tafel beschreibt die Gebäude so: „die Florinskirche aus dem 12. und 14. Jahrhundert, Römerturm aus dem 4. Jahrhundert, das Kapitelhaus 13. Jahrhundert, Altes Kauf- und Danzhaus 15. Jahrhundert, Schöffenhaus 16. Jahrhundert und Bürresheimer Hof 17. Jahrhundert. Bauten der Römer, der Romantik, Gotik, Renaissance und des Barocks erzählen die Geschichte der Stadt“.
Nur ein paar Schritte weiter steht das Pfarrhaus Liebfrauen (helles Gebäude links im Bild). Um 586 war es fränkischer Königshof, ab 1018 bischöfliche Residenz, ab 1783 Pfarrhaus. 1944 wurde das Gebäude zerstört und dann 1950 wieder aufgebaut.
In jeder Gasse findet man Tafeln mit Hinweisen auf die Geschichte der Häuser. Die Liebfrauenkirche ist auf dem höchsten Punkt der Sadt erbaut. Sie war vom Spätmittelalter bis zur Französischen Revolution die Hauptpfarrkirche von Koblenz. Bereits im 5. Jahrhundert errichteten an dieser Stelle die Franken ein Gotteshaus (koblenz-touristik.de).
Die Marktfrau am Münzplatz: Die Maatfrau sät zom Schutzmann „Dat is mer jetzt zo bont! Do hat gepinkelt an mein Mann, dä Nebersch ihre Hond.“
Die Wilhelm Busch Geschichte von Max und Moritz an einer Hauswand in der Nähe vom Münzplatz.
Das Forum Confluentes bietet auf sechs Ebenen Platz für das Mittelrhein Museum, die Stadtbibliothek, das Romanticum, die Tourist Information und Gastronomie. Den Besuch des Forums mit all seinen Angeboten hebe ich mir für die Zeit nach Corona auf.
Das Barbara Denkmal in der Nähe der Christuskirche wurde zu Ehren der in den Kriegen 1866 und 1870/71 Gefallenen errichtet. Das Denkmal kostete 25.000 Goldmark und wurde 1907 eingeweiht
Nur noch durch dieses Tor des Bürohauses und ich bin wieder zurück am Bahnhof.
Der Zug wartet schon auf seine Abfahrt nach Giessen über Limburg. Im Zug ist es schön mollig warm und ich mache ein kleines Nickerchen bis ich in Limburg aussteige und mit meinem Auto nach Hause fahre.
Tolle Bilder!
Komme aus der Koblenzer Ecke aber hier hat es mich doch überrascht, dass ich so viele Plätze noch nie genauer betrachtet hab. Vielen Dank für den schönen Beitrag.
Liebe Grüße
Hallo Philipp, vielen Dank für die schöne Rückmeldung. Koblenz ist einer meiner Lieblingsorte! Man findet hier alles: eine lebhafte Stadt, ruhige Wanderwege am Rhein und im Stadtwald und historische Bauten. Es gibt noch einiges zu entdecken. Viele Grüße, Edith