Zwischen Hattenheim und Oestrich-Winkel durch den Rheingau, 4 Februar 2024

  • Start: Hattenheim – Eltville, Bahnhof
  • Länge: 15,6km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip Summary

Überall soll es regnen, nur nicht im Rheingau, sagt die Wettervorhersage. Also plane ich eine Wanderung durch die Weinberge und am Rhein entlang. Der Zug kommt pünktlich in Hatternheim an. Die Bäckerei unweit vom Bahn ist geöffnet und ich besorge mir noch schnell Reiseproviant.

Der Weg führt am Friedhof von Hattenheim vorbei. Die Grabplatten auf der linken und rechten Seite der Kapellentür stammen aus dem späten 19. Jahrhundert.

Die Straße führt leicht bergauf und aus dem Ort hinaus.

Blick zurück auf Hattenheim

Die Wege durch die Weinberge sind noch matschig von dem Regen der letzten Tage.

Obwohl es noch früh am Morgen treffe ich schon auf Gassi-Geher und Spaziergänger.

Hinter dem Kirchhof und vor den ersten Häusern von Hallgarten biege ich nach links ab.

Dann sieht man die ersten Häuser von Hallgarten und dahinter die Höhen des Taunuskamms.

Blick über den Rhein hinüber nach Ingelheim

Der Wind bläst ziemlich heftig hier oben und die Hexe mit ihrem Besen kann fliegen.

Oberhalb vom Weg sieht man die Kirchturmspitze im Hintergrund und die schönen Häuser der Weingüter.

Obwohl rundherum dunkle Wolken hängen regnet es im Rheingau nicht – genauso wie die Wettervorhersage.

Die Marienstatue wird durch den Überbau vor dem Wetter geschützt. 1896 ließen Valentin Wilhelmi und seine Frau diesen Bildstock errichten.

In der Ferne glitzert der Rhein und am Horizont sieht man das Rheinhessische Hügelland.

Mitten in den Weinbergen steht diese kleine Kapelle.

In der Kapelle hat jemand den Altar mit Weihnachtsdeko geschmückt.

Es ist noch zu früh für eine Pause obwohl die Bänke dazu einladen. Der Weg führt ins Tal, über den Dornbach und dann zu den Mühlen.

Der Bildstock vor der Gotthesthaler Mühle wurde 1763 errichtet.

An der Raststätte mit Bildstock biege ich nach links ab. Im Tal sieht man die Kühn’s Mühle.

Über Ingelheim und dem Mainzer Becken öffnen sich die Wolken und die Sonne kommt durch.

22 Weingüter liegen am Wanderweg „Flötenweg“. Der Name stammt von der Rheingauer Weinflasche: die Flöte. Wer möchte kann den Wanderplan von flötenweg.de runter laden. Am ersten Wochenende nach Pfingsten findet eine Wanderveranstaltung statt wobei Besucher ausgewählte Weingüter besuchen können.

Die Aussicht von der Großen Schutzhütte aus geht weit in alle Richtungen.

Eine Dame mit ihrem Pferd begegnet mir ein paar mal weil sie hier ihre Runden macht. Ich gehe weiter ins Tal und überquere den Schwemmbach. Nur eine Joggerin ist hier unterwegs.

Bald kommt Schloss Vollrads in Sicht.

Die Infotafel im Weinberg erzählt die Geschichte des Schlosses vom 13. Jahrhundert bis heute.

Das Herrenhaus von Schloss Vollrads wurde 1684 errichtet und war (wie der Wohnturm seit 1330) der Familiensitz (Infotafel).

Die Tafel zeigt die Größe des Gutes und die Gebäude mit deren Nutzung.

Der Wohnturm mit dem Wassergraben wurde im Jahre 1330 von Friedrich Greiffenclau zu Vollrads gebaut und ist somit das älteste Gebäude des Schlosses. Rund um den Wohnturm findet auch den „Privaten Garten“ (Infotafel).

Schloss Vollrads ist heute im Besitz eines eigenständigen Unternehmens. Das Herrenhaus wird für Hochzeiten (mit Standesamt) und sonstige Feiern vermietet.

Der Nordflügel beherbergt die Weinkeller.

Die Vinothek ist noch geschlossen und auch sonst werden Besucher erst ab Mitte März erwartet und bewirtet (vollrads.com). Das erklärt auch warum außer mir kaum weitere Besucher zu sehen sind.

Nun verlasse ich das Schloss und es geht weiter im Richtung Rhein.

Die Straße führt geradeaus ins Tal nach Winkel, Ortsteil von Oestrich-Winkel.

In der Ferne auf dem Hügel (in der Mitte vom Bild) sieht man das Schloss Johannisberg. Aber dieses Schloss werde ich ein anderes Mal besuchen.

Unterwegs mache ich einen kleinen Abstecher auf dem „Rheingauer Klostersteig“. Der Wanderweg ist etwas über 29 Kilometer lang, beginnt am Kloster Eberbach und endet an der Marienkirche in Rüdesheim-Aulhausen (rheingau.de). 

Bald verlasse ich den Klostersteig und gehe ins Tal nach Winkel.

Diese „Ruhebänke“ aus Sandstein findet man immer wieder in Hessen, der Pfalz und Baden Württemberg, Diese wurden im 18. und 19. Jahrhundert aufgestellt damit man auf der höher gestellten Fläche Lasten wie Holz, Heu oder Früchte abstellen und eine Pause einlegen konnte (heimat-pfalz.de).

Kurz vor dem Ortseingang sieht man dieses „Gebranntes Heiligenhäuschen“. Dieses Häuschen ist ein Ersatz aus dem Jahr 1957 für ein Häuschen welches immer wieder abbrannte und dann neu aufgebaut wurde (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de).

Die Figur im Heiligenhäuschen ist eine Kopie. Das Original ist aus dem 14. Jahrhundert und dieses steht im Pfarrhaus (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de).

Ein paar hundert Meter Weiter sieht man mitten auf einer Straßenkreuzung diese kleine Kapelle.

Mitten im Ort von Winkel steht Sankt Walburga (1213) und hinter der Kirche findet man das Grabmal von der Dichterin Caroline von Gunderrode (1780 – 1806). Nach einer abgebrochenen Liebschaft erstach sie sich am Rhein mit einem Dolch (rheingau.de).

In einem Gang an der Seite der Kirche sieht man einige alte Grabsteine. Dieser Grabstein war 1669 für ein dreijähriges Kind geschaffen worden.

Schmale Gassen führen direkt zum Rheinufer.

Sobald ich aus der Unterführung heraus trete, weht der Wind sehr heftig von rechts und drückt dann stark von hinten.

Auf dem Leinpfad am Rheinufer ist nicht viel los. Es den meisten Leuten wohl zu kalt um spazieren zu gehen.

Die Kanadagänse kommen auf mich zu gerannt. Anscheinend sind sie gewohnt gefüttert zu werden.

Auf der anderen Seite der B42 hinter den Bäumen sieht man Basilika Sankt Agidius in Mittelheim. Sie ist neben der Abteikirche von Kloster Eberbach die älteste Kirche im Rheingau (rheingau.de).

Die Infotafel zeigt die Paläontologischen Denkmäler Hessens. Die Wissenschaft der Paläontologie erforscht Lebewesen und Lebewelten der geologischen Vergangenheit. Zu den berühmtesten Denkmälern gehört die Grube Messel bei Darmstadt (denkmal.hessen.de).

Der 50. Breitengrad geht durch Winkel und der Schnittpunkt mit dem 8. Längengrad liegt im Ort. Der Steinbrocken ist ein 400 Millionen Jahre alter Taunusquarzit aus Oestrich-Winkel (Infotafel).

Die Autofähre legt los um nach Ingelheim zu fahren. Die Personenfähre fährt erst ab Mitte März wieder.

So viele Wander- und Radwege verlaufen durch den Rheingau.

Der hohe Rhein hat viel Unrat angeschwemmt und dieser sammelt sich an den Anlegestellen.

Dieser Kapitän ist voller guter Dinge.

Der Oestricher Kran erscheint am Horizont.

Der Oestricher Kran wurde 1744/45 erbaut und war bis 1926 in Betrieb. Zwei Mühlräder im Inneren heben die Lasten, zum Beispiel Weinfässer oder Baumstämme, und laden oder entladen die Schiffe (rheingau.de).

Das Bild zeigt den Kran und die Arbeiter im Jahre 1796.

Nun sieht man den Kirchturm der Oestricher Kirche auf der anderen Straßenseite. Der Marktplatz in der Nähe der Kirche ist umrahmt von Fachwerkbauten aus dem Mittelalter und später (rheingau.de).

Der Rhein ist nach dem letzten Hochwasser immer noch hoch. Er sieht fast aus wie ein riesiger See.

Ich nähere mich Hattenheim. Am Horizont sieht man die Weinberge bei Hallgarten und die Berge des Taunuskamms.

Der Himmel verdunkelt sich und immer noch sind kaum Spaziergänger auf dem Leinpfad unterwegs. Nur den vielen Radfahrern scheint der Wind und die Kälte nichts auszumachen.

Vom Rheinufer aus sieht man den Turm von Schloss Reichartshausen. Im 12. Jahrhundert war dieses Schloss, per päpstlicher Anordnung, das Weinmagazin für Kloster Eberbach. Das heißt man konnte steuerfrei mit Wein handeln und Salz und andere Güter zum Kloster schaffen. Heute ist das Schloss in Privatbesitz (rheingau.de).

Die Weingüter am Ortsrand von Hattenheim kommen nun in Sicht.

Noch ein letzter Blick ins Rheintal und dann geht es nach Hatten heim hinein.

Hier sagt der Winter hallo und man tritt in ein Weindorf ein.

Schmale Gassen führen zurück in den Ort hinein.

Das Kronenschlösschen wurde 1894 erbaut und wird seit dem Ende des 19. Jahrhunderts als Hotel genutzt.

Prachtvolle Fachwerkhäuser säumen den Weg in der Ortsmitte. Dieses Haus wurde 1736 als Gasthaus „Zum Golden Ader “ erbaut (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de)

Dieses Haus wurde um 1700 erbaut. An der Giebelseite stehen manngroße religiöse Figuren und man glaubt das dieses Haus vielleicht einst das Küsterhaus war (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de).

Das Gebäude des Bahnhofes in Hattenheim wurde 1884/85 erbaut . Kunstvolle Steinmetzarbeiten verzieren die Wände (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de). Während ich das Gebäude betrachte kommt kommt die Bahn und ich trete meine Heimreise an.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert