- Start: Siegen-Wittgenstein, Bahnhof
- Länge: 20,4km
- Markierung: zuerst keine, dann liegendes S auf schwarzem Grund
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Es sind schon zehn Uhr und die Sonne strahlt am Himmel. Obwohl ich eine lange Strecke geplant habe, mache ich zuerst einen Stadtrundgang durch Siegen.
Am Bahnhof beginnt der Zuweg zum Rothaarsteig. Der Fernwanderweg wurde 2001 eröffnet, ist fast 155 Kilometer lang, beginnt in Brilon und endet in Dillenburg (rothaarsteig.de). Es gibt eine Westerwaldvariante die 70 Kilometer lng ist und in Dillenburg beginnt und endet (siegen-wittgenstein.info).
Der Siegerländer Hüttenmann und der Bergmann auf der Oberstadtbrücke erinnern an der ehemaligen Erzbergbau (siegen.de).
Es geht leicht aufwärts am Unteren Schloss vorbei. Diese dreflügelige Anlage wurde zwischen 1695 und 1720 als Residenz der Landesherren erbaut. In der Fürstengruft sind Johannes Moritz zu Nassau-Siegen und seine Angehörigen beigesetzt (siegen.de).
Im Museum für Gegenwartskunst kann man auch Werke von Giorgio Morandi, Francis Bacon und Sigmar Polke. In diesem Gebäude war einst das Telegrafenamt zu finden (siegen.de).
In der Poststrasse, mitten in der Stadt, begegnet man Siegens bekanntester Kuhherde.
Die Nikolaikirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut und beherbergt die Gruftkapelle der Grafen zu Nassau. Gleich nebenan steht das im 16. Jahrhundert erbaute Rathaus (siegen.de)
Blick auf den Kornmarkt – von hier aus gehe ich weiter zum Oberen Schloss.
Das Obere Schloss wurde 1224 erbaut und war der Stammsitz des Hauses Nassau. Seit 1905 ist das Siegerlandmuseum für Kunst- und Regionalgeschichte hier zu finden (siegen.de).
Noch ein Blick zurück auf die Rückseite des Schlosses und dann geht es weiter zum Schlossgarten.
Adolf und Fritz Busch sind zwei Betonfiguren in Lebensgrösse im Schlossgarten. Fritz Busch (*1890 in Siegen) war war ein bedeutender Dirigent im 20. Jahrhundert. Sein Bruder Adolf Busch (*1891) war ein Geigen-Virtuose und gab Konzerte in der ganzen Welt (siegen.de).
Zwei Rundtürme an der Schlossmauer sind bis heute erhalten: der Sackturm und der Hexenturm. Das Wandgemälde direkt neben dem Turm zeigt wie es hier an dieser Stelle im Mittelalter ausgesehen haben könnte.
Weiter geht es durch die engen Gasse der Altstadt. Im April 1695 brach ein Feuer in einer Bäckerei am Kornmarkt aus. Durch starken Wind breitete sich das Feuer im ganzen Stadtgebiet aus. Zwei Drittel der Stadt wurden durch den Brand zerstört (Infotafel). Die Geschichte der „Altstadtschänke“ kann bis 1646 zurück verfolgt werden (Infotafel)
Viele schöne Fachwerkhäuser säumen die Strassen der Siegener Altstadt.
Der Fussgänger und der Radfahrer sind auf eine Garagenwand gemalt, kaum zu glauben. Überall ist Streetart zu sehen. Auf Fassaden, Mauern, Telefonkästen und mehr sieht man Kunst. Auf siegen.de kann man PDF-Dateien mit Bildern und Beschreibungen runter laden.
Es ist schon Mittag und es wird Zeit nach Achenbach und dem Historischen Rundweg zu gehen.
Unter der Brücke sieht man die B62 und ein Blick in die Ferne geht weit ins Siegerland.
Die Strecke folgt der Strasse Johannishütte in Richtung Achenbach.
Ein schmaler Pfad führt ins Tal. Die Bank im Hang scheint nicht sehr beliebt zu sein. Noch einmal ein kleiner Anstieg und ich befinde mich am Kreisel am Ortseingan von Achenbach. Hier beginnt und endet der Historische Rundweg von Achenbach.
Die Infotafel des Achenbacher Historischer Rundweges zeigt die vielen Stationen denen man unterwegs begegnen wird. Hier kann man auch einen Flyer mit der Karte und Beschreibungen mitnehmen um nichts zu übersehen.
Dies ist die Wegemarkierung des Sauerländischen Gebirgsvereins die dem Wanderer den Weg zeigt.
Schon bald geht es aus dem Ort hinaus und in den Wald hinein.
Wegen der schwülen Mittagshitze geht es nur langsam bergan.
Etwa 40 Eisenschmelzöfen aus dem 3. oder 4. Jahrhundert vor Christi Geburt wurden bei Ausgrabungen im Engsbachtal gefunden. Das Rennofenmodell zeigt wie diese Schmelzöfen einst ausgesehen haben und genutzt wurden (Infoblatt).
Die Infotafel zeigt wie die Öfen bestückt wurden um das Eisen zu gewinnen. Der best erhaltene Schmelzofen ist im Siegerlandmuseum im Oberen Schloss ausgestellt.
Angehörige des Belgischen Soldaten errichteten diese Erinnerungsstätte. 1991 starb er plötzlich an dieser Stelle während einer Übung.
Ein breiter Waldweg führt durch den Wald immer weiter bergauf. Dann biegt man auf diesen schmalen Pfad ab.
Der Pfad führt zum Erfahrungsfeld SCHÖNUNDGUT. Dieser einstige Panzer-Schiessplatz auf dem Fischbacherberg wurde den Bürgern übergeben und es entstand ein kleiner See, ein Spielplatz und eine Bühne für Veranstaltungen (Infoblatt).
Der Schatten im Wald tut richtig gut.
Hier verlaufen 5 Fernwanderwege parallel zum Achenbacher Historischen Rundweg: von Flensburg nach Genua der „Europäische Fernwanderweg E1“; von Eisenach nach Marburg der „Elisabethpfad“; von Siegen nach Plettenberg der „Lenne-Sieg-Weg“; von Düsseldorf nach Dillenburg der „Schlösserweg X19“; und der „Jacobsweg“ nach Santiago de Campostela.
Der nächste Abstecher ist wieder ein schmaler Pfad und dieser führt hinunter zu einem Bach und den Grenzsteinen führt.
Die historische Grenzsteine von 1863 stammen aus der Zeit der preussischen Landvermessung (Infoblatt). Der Pfad geht nun zurück zum Hauptweg und es folgt ein weiterer Abstecher zum Numbachtal. Bei Trupbach geht es dann wieder bergan.
Die Bank beim Fuchs lädt zu einer Pause ein.
Doch bald geht es weiter. Es liegen noch einige Kilometer Wegstrecke vor mir.
Im Tal liegen Trupbach und Seelbach.
Eine Tafel am Wegesrand bietet eine Abkürzung an die dem Wanderer einen Kilometer Strecke spart. Der Weg vor mir sieht mit seinem leichten Anstieg verlockend aus und ich entscheide mich für die kürzere Alternative.
Die eigentliche Grube Alte Brandzeche ist ein Stückchen weiter oben. Man weiss nicht wie alt die Zeche ist ausser dass im Jahre 1857 das Bergrecht an einen Seelbacher vergeben wurde. Die Bergleute liessen damals einen Teil der Erzvorkommen stehen damit die Stollen stabil blieben. Spätere Bergleute „raubten“ diese Stützen und nach geraumer Zeit brach der Stollen ein (Infotafel).
Nach dem Raubstollen geht es noch einige hundert Meter gemütlich bergauf und dann biegt die Strecke unverhofft nach links ab auf einen schmalen und sehr steilen Pfad. Eine weitere Infotafel erklärt das man sich nun auf dem Bergmannspfad befindet. Die Männer gingen hier auf und ab zwischen Heimatort und Zeche. Die Arbeitszeit der Bergmänner betrug zwölf Stunden an sechs Tagen in der Woche.
Auf der Höhe treffe ich wieder auf den Hauptwanderweg.
Nach ein paar hundert Metern auf dem Hauptweg zeigt ein Wegweiser zur nächsten Panoramersicht vom Buberg auf Seelbach.
Der Himmel zieht sich zu und verdeckt die Sonne ein wenig. Zudem geht hier oben ein leichter Wind und der macht das Wandern angenehmer. Laut des Infoblattes wurde hier oben wegen der kranken Bäume mächtig abgeholzt und viele Weitsichten ermöglicht.
Der Gipfel des Starken Buberges ist mit 439 Metern der höchste Punkt dieser Wanderung.
Gemütlich geht es nun vom Starken Buberg aus über die Höhe.
Die Schilder erinnern an die Fernwanderwege die hier parallel verlaufenFernwanderwege
Nach einem kurzen Abstecher findet man die Eule im Wald.
Im Wald zeigt diese Infotafel auf die die Achenbachquelle zwischen dem Gebüsch. In den Jahrhunderten vor Christus wurde hier Eisen verhüttet. Dann verschwanden die Siedler, vermutlich wegen Mangel an Holzkohle. Erst im Mittelalter wurde Achenbach wieder besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung findet man im 14. Jahrhundert.
Der Blick öffnet sich auf das Langenseifental.
Auf dem Ginsterpfad öffnet sich immer wieder die Sicht auf die Siegerländer Höhen.
Am Ortsrand von Achenbach macht die Strecke einen scharfen Bogen und geht am Waldrand bergauf.
Die Strecke führt zur Infotafel der ‚Haubergswirtschaft‘ und einer Bank im Schatten. Nach einer ausgedehnten Erholungspause im Schatten lese ich wie die Holzwirtschaft die Landschaft prägte.
Wieder gehts bergauf und ich bin froh das ich eine Pause im Schatten gemacht habe.
Vor mir liegt nun das Grossenbachtal mit dem gleichnamigen Bach.
Dann biegt man scharf ab und gelangt zur Aussichtsplattform. Man sollte laut Infoblatt Achenbach sehen, aber wegen der Bäume und Sträucher ist die Sicht sehr begrenzt.
Dann geht es über schmale Pade steil den Berg hinunter ins Tal.
Der Brunnen wurde vonTillmann Ohrendorf um 1900 erbaut. Er wohnte im Haus gegenüber. Dieses wurde 1699 gebaut und ist eines der ältesten von Achenbach.
Die Alte Schule (1930 erbaut) und das Lehrerhaus nebenan (1860 erbaut) stehen seit 2014 unter Denmalschutz.
Zurück in Achenbach – es geht den gleichen Weg zurück zum Start.
Die Erinnerungsstätte Belgische Garnison ist erreicht. Nun sind es noch etwa zwei Kilometer Strecke bis zum Bahnhof in Siegen.
Der Rückweg ist der gleiche wie der Hinweg.
Von der Brücke aus sieht man links die Gleise und den Bahnhof.
Die Innenstadt ist sehr belebt. Die Besucher sitzen vor den Cafés und geniessen den späten Nachmittag in der Sonne.
Bin ich froh das ich am Bahnhof Siegen angekommen bin. Das war eine langer Tag mit einer langen Wanderung.
Es sind noch fünf Minuten bis der Zug kommt. Schnell geht es die Treppe hinauf und in den Zug hinein. Von nun an kann ich mich zurück lehnen und den Heimweg geniessen.