- Start: Hochheim am Main, Bahnhof
- Länge: 10,9km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Eigentlich wollte ich am Sonntag wandern und eigentlich wollte ich von Mainz nach Hochheim wandern, doch manchmal kommt alles anders. Der Sonntag sollte total verregnet sein, war’s aber nicht. Dann, am Montag, bleibt die S-Bahn in Hochheim stehen und kann wegen eines Gleisschadens nicht weiter fahren.
Die Bonifatius-Route wurde 2004 eingeweiht und feiert ihr 20jähriges Jubiläum in 2024. Die Strecke führt über 180 Kilometer von Mainz nach Fulda. Dabei folgt die Route dem Trauerzug der im Jahre 754 den Leichnam des Hl. Bonifatius zu seiner finalen Ruhestätte brachte. Mehr Informationen über den Heiligen und die Route findet man auf bonifatiusroute.de.
Vom Bahnhof in Hochheim am Main aus geht man durch den Ort in Richtung Main.
An der Straßenecke steht diese Infotafel. Die erste Erwähnung von Hochheim findet man in der Verbindung mit dem Leichenzug. Links sieht man die Kopie des Dokumentes und in der Mitte sieht man ein Deckengemälde in der Kirche St. Peter und Paul aus dem Jahre 1775. Rechts unten ist die gesamte Strecke von Mainz nach Fulda dargestellt.
Während ich auf dem Maindeich in Richtung Kostheim laufe scheint die Sonne wie von der Wettervorhersage versprochen.
Unter der Mainbrücke von Hochheim geht’s hindurch.
Die schöne Baumallee am Maindeich spendiert leichten Schatten.
Die Eisenbahnbrücke zwischen Hochheim und Kostheim´ wird manchmal als Hocheimer und manchmal als Kostheimer Bücke bezeichnet. Sie wurde 1902/04 erbaut, zerstört und wieder aufgebaut. An beiden Enden den Brücke sieht man die turmartigen Aufbauten die der Bücke ein monumentales Erscheinungsbild geben (Wikipedia).
Die „Riesling Schleife Löss und Lehm“ ist etwas über 8 Kilometer lang und befasst sich mit der Bodenbeschaffenheit im Rheingau (ich-geh-wandern.de). Auf dem „MainWanderweg“ (M) “ wandert man von Ost nach West über rund 570km und durchquert dabei das Fichtelgebirge, die Fränkische Schweiz, die Haßberge, den Steigerwald, den Spessart und den Odenwald (ich-geh-wandern.de).
Rechts vom Weg sieht man sie 1885 gegründete Papierfabrik. Links stehen Betonfundamente ehemaliger Brücken die einst von der Fabrik über das Hafenbecken hinweg führten (rheinwanderer.de).
Kurz vor der Mündung des Mains in den Rhein trifft man auf den markanten dreibeinigen Aussichtsturm am Kostheimer Mainhafen (regionalpark-rheinmain.de).
In der Ferne kann man die Mainzer Türme sehen.
Vor einem liegt Kostheim und rechts vom Turm steht die Papierfabrik.
Es geht wieder vom Turm hinunter und weiter zur Bonifatius-Route.
Ein Luftschiff schwebt über den Main hinweg.
Der Radfernweg „R3“ folgt den Spuren des Spätlesereiters. Der Legende nach verspätete sich der Traubenkurier der Fuldaer Abtei um zwei Wochen. Man erntete die mit Edelfäule befallenen Trauben und entdeckte so die Spätlese. Über 230 Kilometer geht es von Tann in der Rhön nach Rüdesheim (Infotafel).
Hier wird der 50. Grad nördlicher Breite sichtbar. Dieser Breitengrad wird auch gerne der „Weinäquator“ genannt weil meistens nördlich dieser Linie kein Wein angebaut wird. Nur hier im Rheingau gibt es ein spezielles Klima das den Riesling gedeihen lässt (50grad-riesling.de).
Die Tür zur St. Kilian Kirche ist offen. An der Rückwand ist die Geschichte der Kirche aufgezeichnet. Den ersten Aktenvermerk findet man vor dem Jahr 840. Wie viele andere Gebäude wurde auch diese Kirche mehrfach zerstört und wieder aufgebaut.
Ein Blick ins Innere von St. Killian.
Grabfunde belegen das das Gebiet zwischen Rhein und Main bereits in der Hallstattzeit (etwa 800 bis 450 v. Chr.) und während der Römerzeit besiedelt wurde .
Diese Infotafel zeigt des Streckenverlauf der „Riesling Schleife Löss und Lehm“ . Wie bereits erwähnt prägt der fruchtbare Lössboden die Gegend in und um den Rheingau.
Man verlässt Kostheim und es geht weiter zur Maaraue.
Hinter einen kleinen Brücke biegt man nach rechts ab und kann zwischen dem Radweg und dem Schotterweg wählen um dem Main bis zur Mündung in den Rhein zu folgen.
Hier ist Kilometer „Null“ des Main-Donau Wasserweges. Von hier bis zum Beispiel nach Wien sind es 1038 Kilometer und bis zum Schwarzen Meer sind es 2967 Kilometer.
Hier mündet der Main in den Rhein und nach ein paar Metern auf dem Leinpfad blickt man zurück auf die Mainspitze.
Vor mir auf dem gegenüberliegenden Ufer liegt nun Mainz,
Weitblick über den Rhein hinweg in den Taunus hinein.
Man merkt das es Montag ist, denn der Biergarten liegt verlassen am Mainufer.
Eine kleine Brücke führt über den Rheinarm an der Maaraue hinweg.
Bald erreicht man Mainz-Kastel.
Die Skulptur wurde von Winter/Hoerbelt geschaffen und ist „dem Wasser gewidmet“. Die Röhre ragt über das Ufer hinaus und im inneren laden Bänke zum Verweilen ein. Dies ist ein Projekt des Regionalparks-Rhein-Main (Infotafel).
Der Flößer erinnert an die Zeit im 18. Jahrhundert als Baumstämme gebündelt bis nach Holland über den Rhein transportiert wurden.
Über 800 Jahre nach der Zerstörung der römischen Brücke wurden Menschen, Vieh und Waren mit Booten von einem Ufer zum anderen gebracht. So ist es möglich das der Leichnam des Hl. Bonifatius mit einer solchen „Fahr“ nach Hochheim überführt wurde.
Seit den 1960erJahren dient das Reduit vielen Vereinen als Heimat und beherbergt das Museum „Castellum“. Hier findet man Belege von 2000 Jahren Kasteler Geschichte.
Weiter geht’s um das Reduit herum.
…ein Blick unter der Theodor-Heuss-Brücke hindurch in den Taunus.
Die Steinskulptur soll an die Gründung des Castellum Mattiacorum erinnern An dieser Stelle wurde von den Römern vor 2000 Jahren die erste Brücke von Mainz nach Kastel gebaut (Infotafel).
Es herrscht reger Verkehr auf der Theodor-Heuss-Brücke.
Das Zeughaus wurde 1738/40 erbaut um Waffen und militärische Ausrüstung zu lagern. Heute dient das Gebäude der Rheinland-Pfälzischen Staatskanzlei (Wikipedia).
Auch am Mainzer Ufer wurde ein Strand mit viel Sand und Liegestühlen eingerichtet.
Die Baumallee am Adenauer-Ufer spendiert leichten Schatten.
Die Taube hat sich einen sich einen schönen Aussichtspunkt ausgesucht.
.., die Dame hat sich an einem Platz in der Sonne am Ufer niedergelassen.
Am Fischtor verlasse ich das Rheinufer um dann den Fischtorplatz zu durchqueren.
Auf dem Weg zum Mainzer Dom kommt man zuerst am Gutenberg Museum vorbei. Vor mehr als 550 Jahren erfand Johannes Gutenberg das Drucken mit beweglichen Metallbuchstaben. Unter vielen Exponaten findet man auch die rekonstruierte Gutenberg-Werkstatt und die beiden Gutenberg-Bibeln (mainz.de)
Die neun Würfel des Letterndenkmals repräsentieren die die Großbuchstaben aus der Gutenberg-Bibel. Außerdem zeigen die Würfel Buchstaben und Gegenstände aus verschiedenen Epochen (Infotafel).
Der Liebfrauenplatz und der Mainzer Dom
Rechts neben der Bühne hinter der Absperrung steht ein Denkmal des Hl. Bonifatius. Ich folge den Schildern in den Dom hinein.
Die Stadt Mainz lag am Schnittpunkt alter Völkerstraßen und wurde mit ab 746/47 zum kirchlichen Zentrum nördlich der Alpen. Das Wirken des Hl. Bonifatius trug dazu bei das der Mainzer Dom zum Mittelpunkt der kirchlichen Tätigkeiten wurde (mainz.de).
Eine Dame hält inne an der Marienkapelle im Dom. Ich besuche die Krypta und die vielen Altäre in diesem massiven Dom und dann mach ich mich auf den Weg zum Bahnhof.
Das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte forscht zu den religiösen und geistigen Traditionen Europas. Ziel ist zu einem besseren Verständnis zwischen den europäischen Völkern beizutragen und Vorurteile zu überwinden (ieg-mainz.de),
Die Einkaufsstraßen sind sehr gut besucht. Die Restaurants und Cafés sind geöffnet und die Gäste nutzen die Tische draußen an der frischen Luft. Man merkt das ich an einem Montag und nicht an einem Sonntag unterwegs bin.
An der Kaiserstraße biege ich ab und folge dem Park in Richtung Bahnhof.
Ich habe Glück! Die S-Bahn kommt nach 8 Minuten und ich mache mich auf den Heimweg.