- Start: Limburg (Lahn), Bahnhof
- Länge: 12,2km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Am Sonntag regnet es fast den ganzen Tag über und somit verschiebe ich meine Wanderung auf Montag. Nur, über Nacht fallen die Temperaturen kräftig in den Keller und es wird vor glatten Strassen und Bürgersteigen gewarnt. Ich fahre mit dem Zug nach Limburg und laufe los.
Die Holzheimer Strasse führt gerade aus und über Blumenrod direkt nach Holzheim.
Von Blumenrod an laufe ich auf einem Radweg der die Strasse begleitet und das erleichtert das Wandern ungemein.
Ein eisig kalter Wind bläst und ich laufe eine wenig schneller um mich etwas aufzuwärmen.
Links von mir sehe ich den Mensfelder Kopf.
In der Ferne sieht man das Aartal und den Vorderwald.
In Holzheim geht es auf der Strasse ziemlich steil hinab, ich rutsche auf dem Eis aus und setzte mich ziemlich unsanft hin. Na gut, nix ist passiert, alle Teile funktionieren noch. Vor der Strasse ‚Schöne Aussicht‘ biege ich ab und laufe auf dem Burgweg zur Burgruine Ardeck.
Wie erwartet bin ich heute alleine hier unterwegs. Die Burg ist die Ruine einer spätmittelalterlichen Höhenburg.
Eine Tafel erzählt die Geschichte wie folgt: Die erste urkundliche Erwähnung findet man im Jahre 1395. Man vermutet das die von Graf Adolf von Nassau-Dillenburg erbaute Burg als Grenzbefestigung diente.
Nachdem die Familie der Grafen von Diez 1727 ausgestorben war wurde die Burg nicht länger bewohnt. Bereits 1740 beschreibt man die Burg als ‚gänzlich verfallen‘. Heute ist sie im Besitz der Gemeinde Holzheim und ganzjährig frei zugänglich.
Noch ein letztes Mal werfe ich einen Blick zurück und weiter geht es.
Die Strassen sind stellenweise glatt und ich achte darauf das ich nicht noch mal ausrutsche.
Neben dem Radweg verlaufen die Gleise für die Aartalbahn. Die 53 Kilometer lange Strecke zwischen Wiesbaden und Diez ist stillgelegt und steht unter Denkmalschutz. Zur Zeit wird eine Reaktivierung diskutiert.
Es sind nur wenige Spaziergänger unterwegs. Pfützen sind hart gefroren und spiegelglatt.
Das vorhergehende Tauwetter und der Regen haben die kleine Aar zu einem reissenden Fluss werden lassen.
Der Radweg führt über einen Parkplatz nach Freiendiez. In einem Höhlensystem bei Diez wurden Spuren der ersten menschlichen Siedlungen aus der Altsteinzeit gefunden (20,000 bis 12.000 v.Chr.)(wikipedia).
Ich lasse den Parkplatz hinter mir und überquere die L318.
Der Radweg ist verschneit und der eiskalte Wind lässt nicht nach.
Mit lautem Getöse stürzt sich die Aar über die Staumauer.
Schon um 1000 n.Chr- stand eine Kirche an der Stelle wo die heutige Evangekische Jakobus Kirche in Freiendiez sich befindet (jakobus-freiendiez.eu). !686 ersetzte eine neue Kirche die ertse da diese baufallig geworden war. 1817 zerstörte ein Feuer diese zweite Kirche und unzählige Häuser der Gemeinde. 1853 wurde die dritte und auch jetzige Kirche eingweiht.
Nicht weit von der Kirche findet man das Kaiser Wilhelm Denkmal. Dieses wurde zur Erinnerung an den Feldzug 1870/71 errichtet. Von hier aus folge ich den Wegen an den Bahngleisen der Lahntalbahn bis zur Limburger Strasse. Hier wechsele ich zu einem Radweg.
Links vom Radweg sieht man diese beindruckenden Gebäude mit grossem Tor davor. Es ist die Justizvollzugsanstalt und Sicherungsverwahrungsanstalt Diez. Sie ist die grösste Langstrafenanstalt in Rheinland -Pfalz (Wikipedia).
Und wieder wechsele ich von einem Bundesland in ein anderes; die Landesgrenze von Rheinland-Pfalz und Hessen verläuft mitten durch Diez.
Nun geht es weiter an der Diezer Strasse entlang durch ein Gewebegebiet mit vielen Autohäusern um danach wieder durch ein altes Wohngebiet zu führen. Unterwegs sieht man alte Gebäude wie diese ‚Villa Bertha‘
Der Parkplatz der ‚Werkstadt‘, ein Shopping Center, ist fast leer obwohl es Montag ist. Das Wetter und Corona veranlassen die Menschen zu Hause zu bleiben.
Laut meiner Uhr fahrt der nächste Zug in Richtung Frankfurt in zehn Minuten. Nach einem Spurt quer über den Parkplatz und an den Geschäften vorbei erreiche ich tatsächlich die Bahn rechtzeitig. Nun ist es mir nicht mehr kalt und eine Tasse Kaffee und eine warme Stube warten zu Hause auf mich.