- Start: Limburg an der Lahn, Bahnhof
- Länge: 14,8km
- Markierung: Lahnwanderweg
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Ich bin spät dran. Wegen der Dunkelheit am frühen Morgen fällt es mir schwer früh loszufahren. Also geniesse ich ein ausgedehntes Frühstück zu Hause und dann geht’s auf nach Limburg.
Die Beschilderung des Lahnwanderweges beginnt gleich am Bahnhof und führt über den Neumarkt in die Altstadt hinein. Limburg die alte Stadt an der Lahn: 910 wurde die Stadt erstmals unter dem Namen ‚Lintpurc‘ erwähnt. Die Fachwerkhäuser wurden hauptsächlich vom 14. bis 18. Jahrhundert erbaut. Der Fischmarkt ist wahrscheinlich der älteste Teil der Stadt. Im 13. Jahrhundert fand hier reger Handel der Wollweber statt. Erst später kam der Fischverkauf hinzu und gab dem Platz den Namen.
Bald erreiche ich den weithin bekannten Limburger Dom. Dieser wurde 1235 als Stiftskirche eingeweiht. Ein Gottesdienst steht an und somit verschiebe ich meinen Besuch auf ein anderes Mal.
Ein kurzer Abstecher zum Limburger Schloss folgt. Doch hier ist alles mit Bauzäunen umgeben um Renovierungsarbeiten durchzuführen. Neben dem Dom liegt der alte Friedhof der wie eine Parkanlage anmutet. Die Karnerkapelle (auch Beinhaus genannt) St. Michael und der Domherrenfriedhof liegen ebenfalls in unmittelbarer Nähe des Domes.
Ich kehre zurück zum Lahnwanderweg und gelange zum ‚Römer 2-4-6‘.. Dies ist das älteste freihstehende Fachwerkhaus Deutschlands. Dieses Haus wurde 1289 auf auf einem älteren Kellersockel errichtet und deutet auf damals wohlhabende Eigentümer hin.
Hoch oben auf dem Felsen thront der Limburger Dom. Funde lassen vermuten das die Kelten die ersten dauerhaften Bewohner auf dem Felsen waren.
Am Wegesrand stehen einige Leute die gebannt auf die Lahn schauen. Ich geselle mich zu ihnen und sehe nun auch den Graureiher der ein paar Fische zum Frühstück fangen möchte.
Links neben mir verläuft gemächlich die Lahn und rechts im Felsen sind Hochwasserstände eingetragen. Erstaunlich wie hoch die Lahn in vergangenen Jahren gestiegen war.
Die Enten drehen ihre Runden auf der Lahn.
Ein Mini-Dampfschiff tutet sein Horn und lässte Dampf ab.
Einige Ruderer machen ihre Trainingsrunden..
Das bunte Laub und der würzige Geruch lassen Herbststimmung aufkommen.
Ein Blick ins Lahntal in Richtung Eschhofen und Dietkirchen.
Die Strecke biegt ab und läuft auf einem Wiesenweg weiter. Glücklicherweise regnet es nicht und meine Wanderschuhe bleiben trocken.
Bei Eschhofen überquere ich die Mühlener Straße, und dann den Emsbach. Die ganze Zeit ist nun die St. Lubentius Kirche von Dietkirchen zu sehen.
Nach einer Strecke am Waldrand entlang und an diesem Bildstock vorbei geht es dann in den Wald hinein
Zuerst verläuft die Strecke über breite Waldwege um in einem schmalen Pfad zu münden. Unten im Tal schlängelt sich die Lahn am Ort Kerkerbach vorbei.
Der schmale Pfad geht immer am Hang entlang. Hier braucht man gute Wanderschuhe mit Profil und einen trittsicheren Gang.
Nach ein paar Kilometern durch den Wald erreiche ich Runkel. Als erstes sieht man die Burg Schadeck hoch oben auf dem Berg. Wegen Erbstreitereien baute Heinrich von Westerburg 1276/88 eine Trutzburg gegen die Burg Runkel auf der gegenüberliegenden Seite der Lahn.
Die Altstadt von Runkel hat auch viele Fachwerkhäuser vorzuweisen. Dieses Haus wurde 1681 erbaut und diente ab 1818 als Apotheke,
Die evangelische Kirche brannte 1639 ab und wurde im folgenden Jahr erneut aufgebaut
Die Lahnbrücke wurde 1448 erbaut und ist demnach schon weit über 500 Jahre alt. Nachdem man die Brücke überquert hat sieht man hinter sich die Runkeler Burg hoch oben auf dem Berg. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und wird heute noch zeitweise von den Eigentümern bewohnt. Teile der Burg können von April bis Oktober besichtigt werden (burg-runkel.de).
Eine kleine Staumauer und ein Wasserfall an der Lahnbrücke
Nach der Überquerung der Bahngleise geht es den Berg hinauf. Immer wieder lohnt sich der Blick zurück auf die Runkeler Burg. Oben angekommen geht es auf schmalem Pfad steil bergab und wieder bergauf in das Naturschutzgebiet die ‚Wehrley von Runkel‘: Hier muss man wirklich auf seine Schritte achten.
Die Aussichtshütte ist schon belegt. Aber das macht nichts, ich gehe hin um ein paar Bilder zu machen.
Eine Weile geht es weiter am Hang entlang, Immer wieder begegne ich großen und kleinen Wandergruppen, Die meisten Wanderer jedoch laufen in umgekehrter Richtung.
Einen kleinen Verschnaufer gibt es auf der Strecke auf der hohen Ebene.
Doch dann führt ein kleiner Abstecher steil den Berg hinab zum Ausblick auf das König Konrad Denkmal. Die Aussicht ist grossartig und die Sonne scheint auf den Platz und die Bank. Also lege ich eine längere Pause ein um diesen Augenblick zu geniessen.
Nach meiner Pause geht’s weiter in Richtung Villmar. Oben auf dem Berg verlasse ich den Lahnwanderweg und gehe auf einem Zuweg hinab ins Tal.
An diesem Bahnhof muss man erst einen Anruf tätigen damit die Schranken geöffnet werden und man die Gleise überqueren kann.
An der Lahnschleuse führt der Weg vorbei zum Villmarer Bahnhof und das Lahn Marmor Museum. Im Museum kann man die Entstehung, den Abbau, die Bearbeitung und die Verwendung des Lahnmarmors erkunden.
Da ich noch Zeit habe bis der nächste Zug kommt, mache ich einen kleinen Abstecher zum Naturdenkmal Unica – Steinbruch. Viele Tafeln am Wegesrand erklären die Entstehung des Marmor über viele Millionen Jahre hinweg.
Der Lahnmarmor wurde in die ganze Welt geliefert. Er wurde zum Beispiel im Berliner und Würzburger Dom, in der Eremitage in St. Petersburg, im Kreml und in der Eingangshalle des Empire State Building in New York eingebaut. 2001 wurde dem Steichbruch der Hessische Denkmalschutzpreis verliehen
Der nächste Zug wird bald kommen und ich mache mich wieder auf den Heimweg nach einer sonnigen und erlebnisreichen Wanderung.