- Start: Niederlahnstein, Bahnhof
- Länge: 11,1km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Heute ist Wahlsonntag und da das Wahllokal erst um acht Uhr öffnet bin ich etwas später unterwegs als sonst. Ich habe eine kurze Wanderstrecke geplant um zeitig die Heimreise anzutreten. Vom Bahnhof aus geht es auf schmalem Pfad unter der Brücke hindurch den Berg hinauf und immer wieder entdeckt man schöne Aussichten auf den Rhein und die gegenüberliegenden Wälder.
Links vom Weg sehe ich eine lange und grosse Mauer und ich vermute ein altes Gebäude dahinter. Aber ein Gassigeher erklärt mir das sich ein Sperrgebiet der Bundeswehr dort verbirgt.
Der Blick reicht tief ins Rheintal hinein. Auf dem Berg auf der anderen Seite der Lahn sieht man Burg Lahneck, mein eigentliches Ziel für heute.
Am Wegesrand der Allerheiligenbergstrasse sieht man diese Rosenkranzkapellchen die an einen Wallfahrtsweg erinnern.
Diese Kapellchen wurden 1874 als Gebetsstationen errichtet um alte und zerfallene zu ersetzen (BEN Kurier, 7. März 2021)
Die Strecke folgt nun der Strasse durch einen kleinen Wald den Berg hinunter. Immer wieder sieht man die Allerheiligenbergkapelle auf dem weithin sichtbaren Bergkegel. 1870/71 wurde die heutige Kapelle in Gedenken an die Gefallenen gebaut und man ersetzte damit das 1671 errichtete Gebäude (Info der Stadt Lahnstein).
Diese Bank ‚Aufm Acker‘ erlaubt einen Blick auf die Brücken und ins Lahntal hinein.
Neben der ev. Kirche mündet ein breiter Weg in einen schmalen Pfad. Hier braucht man Wanderschuhe mit Profil. Ab und zu sehe ich Markierungen des Zuweges zum Rheinsteig.
Es geht wieder unter einer Brücke hindurch, am 175 Jahre alten Friedhof vorbei und dann bin ich an der Lahn.
Der Zollturm wurde 1348 vom Kurfürsten von Trier erbaut. Das Wirtshaus an der Lahn ist ein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1741 (Info der Stadt Lahnstein) . Ein paar Schritte weiter sieht man diese alte Werbung für ein Restaurant.
Nun geht es über die Lahnbrücke auf die andere Lahnseite und nach Oberlahnstein.
Nach der Lahnüberquerung suche ich den Weg zur Burg Lahneck. Erst an der Kirche biegt die Strecke nach links ab.
Gleich nachdem man das Krankenhaus passiert hat sieht man den Hinweis auf den Fussweg zur Burg.
Geschafft! nur noch durch ein kleinesTor und ich bin an der Burg
Das Burgrestaurant scheint schon gut besucht zu sein.
Vom Restaurant und der Burgmauer aus hat man tolle Weitsichten ins Tal hinein. Eine Dame stellt gerade eine Gruppe für eine Burgführung zusammen. Ich zahle den Eintritt und schliesse mich der Gruppe an.
Die Burg befindet sich seit 1850 in Privatbesitz und die Eigentümer sind wohl auch öfter anwesend. Die Waffen und Kanone im Eingang sind Originale aus dem 30 Jährigen Krieg, erzählt uns die Dame die uns durch das Schloss leitet.
Im Jahr 1245 wurde die Burg vom Mainzer Erzbischof und dem Kurfürsten Siegfried von Eppenstein zum Schutz der Lahnmündung erbaut. Erst im Dreissigjahrigen Krieg durch die Schweden und dann 1689 von den Franzosen wurde sie völlig zerstört.(Info der Stadt Lahnstein)
Zwischen 1852 und 1937 wird die Burg wieder auf den Grundmauern aufgebaut. Der Schotte Moriarty hatte Gefallen an der Burg gefunden, erwarb sie 1850 und nahm schottische Burgen als Vorbild für seine Restaurierung. 1907 erwarb der kaiserlische Vizeadmiral Mischke die Burg und seither ist sie im Besitz seiner Familie.
Auch die Kapelle war bis auf die Grundmauern zuerstört und wurde von Herrn Moriarty im neugotischen Stil wieder aufgebaut.
Dieses Gemälde von der 18 jährigen Königin Viktoria stammt auch von Herrn Moriarty
Ein Blick aus dem Fenster der Burg
Nach etwa einer Stunde ist die Burgführung zu Ende und ich setze die Wanderung fort.
Eigentlich hatte ich vor hier eine Kaffeepause einzulegen. Aber ein leichter Regen setzt ein und das macht einen Aussenaufenthalt sehr ungemütlich.
Um wieder ins Tal zu gelangen nehme ich einen etwas gemütlicheren Weg
Nach einer kurzen Strecke an der Strasse entlang geht es rechts auf einem schmalen Pfad weiter.
Ein Steinmetz in Lahnstein hat dieses schöne Kunststück ausgestellt.
Zurück in Oberlahnstein folge ich dem Tipp einer Dame und biege in die Hintermauergasse ein. Bald schon passiere ich Stück von der alten Stadtmauer. Dann folgt das Stadtmauerhäuschen. Dieses Haus wurde im Jahre 1700 an die Stadtmauer angebaut. Die kleinen Zimmer reichten bis in den Mauerbogen hinein (Info Stadt Lahnstein).
Es folgen viele restaurierte Fachwerkhäuser und die Lahnsteiner Brauerei.
Teil der Brauerei ist der 28m hohe Pulverturm. Der Eingang zum Turm lag hoch über dem Wehrgang und war früher nur über eine Leiter zu erreichen (Info Stadt Lahnstein).
Es geht weiter an schönen Fachwerkhäusern vorbei zum Schloss Martinsburg. 1298 begannen die Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz mit dem Bau der Zollburg die auch zugleich las Eckbastion der Stadtbefestigung diente (Info Stadt Lahnstein).
An diesem Wochenende findet um das Martinsschloss herum ein Mittelalterfest statt. Um das Festgelände besuchen zu können muss man einen Wegezoll zahlen.
Ich lasse das Mittelalterfest hinter mir und laufe an der Lahn weiter.
Der Biergarten an der Lahn ist gut besucht.
Bereits im Jahre 977 wurde dieser fränkische Königshof Salhof urkundlich erwähnt. Heute befindet sich die Tourist-Information im Erdgeschoss (Info Stadt Lahnstein).
Direkt anschliessend sieht man die alte Stadtmauer mit Hexenturm. Im Erdgeschoss befindet sich das ehemalige Gefängnis der Stadt Lahnstein. Im Obergeschoss war ehemals die Wachstube der Turmbesatzung. Heute befindet sich ein Museum der Stadt im Turm welches mit vielen Dokumenten die Geschichte von Lahnstein erzählt (Info Stadt Lahnstein). .
In einer Nische der alten Stadtmauer wurde 1982 der Münzbrunnen erbaut. Rund um den Brunnen werden historische Münzen dargestellt. Unter anderem sieht man hier den Lahnsteiner Golddukaten und Weisspfennig , beise im Martinsschloss geprägt. Weitere Infos findet man auf reinsteig.de.
Meine Uhr verrät das bald die nächste Bahn nach Limburg fährt und ich beeile mich ein wenig um sie nicht zu verpassen.
Zeitig angekommen!! Nach einer Strecke an Wohnhäusern vorbei erreiche ich die schöne Unterführung im Niederlahnsteiner Bahnhof. Die Bahn kommt pünktlich und ich mache mich auf den Heimweg.
Hallo Edith,
Gerade deine Seite gefunden.. sehr schön gemacht.
Wir werden sicherlich was nachwandern.
Vielen Dank und weiter so!
Grüße,
Ralf
Lieber Ralf, vielen Dank für die virtuellen Blumen. Beim Zusammenstellen dieser Berichte lerne ich unglaublich viel über die Orte und Umgebung und erlebe den Wandertag wieder auf’s Neue. Wünsche Euch schöne Wanderungen! Viele Grüße, Edith